SproutSound Akustikpanel: Schallschutz aus Denim-Recycling mit integrierter Microgreen-Farm

Alte Jeans landen meist im Altkleidercontainer – dabei stecken sie voller Zellulosefasern, die Schall dämpfen können. Das SproutSound Akustikpanel presst aufgefasertes Denim zu einer porösen Matte, kombiniert es mit einem Kapillarvlies und einer Saatpapier-Schicht. Ergebnis: Eine Wandverkleidung, die Hall absorbiert und gleichzeitig knackige Microgreens wie Radieschen oder Rucola direkt an der Zimmerwand wachsen lässt. Jede Ernte wird einfach abgezogen, neues Saatpapier eingelegt – und schon beginnt der nächste Vegetations­zyklus.

1. Aufbau des SproutSound-Panels

  • Decklage: 6 mm Denim-Flockfilz (≈ 80 % Baumwolle, 20 % Elasthanfasern), formaldehydfrei vernadelt
  • Saatpapier: zellulose­gebundenes Hanfpapier, eingebettete Bio-Samenmischung, Grammatur 120 g m-2
  • Kapillarvlies: PET-Rezyklat, nimmt 2,5 l m-2 Wasser auf und gibt es über 5 Tage ab
  • Rückwand: Dünnschicht-Magnesium­oxid 2 mm, schimmelresistent & dampfdiffusionsoffen
  • Abmessungen: Standardmodul 600 × 300 × 22 mm, Gewicht 760 g
  • Anbringung: Magnet- oder Klettleisten, werkzeuglos abnehmbar für Ernte & Reinigung


Wohnzimmerwand mit SproutSound-Panels: sattgrüne Microgreens wachsen aus denimblauen Akustikelementen

2. Kennzahlen: Akustik & Ernte

Kriterium Wert Alltagsnutzen
Schall­absorptions­grad αw 0,75 (500–2 000 Hz) Reduziert Nachhall in Loft-Räumen
Erntezyklus 7–10 Tage 40–60 g frische Microgreens pro Panel
Wasserverbrauch ≈ 120 ml Woche 5-Tage-Autonomie, nur Sprühflasche nötig
CO₂-Bilanz Herstellung −2,1 kg m-2 Baumwollrecycling bindet Kohlenstoff
VOC-Emission < 15 µg m-3 Wohnzimmer- & Bürotauglich

3. DIY-Anleitung: 4 m² Wandfläche an einem Tag

3.1 Materialliste

  1. Denim-Flockfilz-Matten 600 × 300 mm – 22 Stk.
  2. Kokos- oder Hanfpapier-Seed-Sheets – 22 Stk.
  3. Kapillarvlies-Bahnen 5 m × 0,3 m
  4. Magnetstreifen-Set 6 m
  5. MgO-Dünnplatten 2 mm – 2 m²
  6. Bio-Samen: Rucola, Radieschen, Brokkoli (nach Wahl)
  7. Sprühflasche 1 l, pH-neutrales Wasser

3.2 Schritt-für-Schritt

  1. Rückwände auf gewünschte Modulgröße schneiden und mit Magnetstreifen rücken-seitig bekleben.
  2. Kapillarvlies auflegen, Denim-Filz mit wenig Bio-Kleber (löslich) fixieren.
  3. Saatpapier wässern, Blasen ausdrücken, mittig zwischen Filz und Vlies einschieben.
  4. Paneele 30 Min. anlüften lassen, dann auf magnetische Metall-Unterkonstruktion oder Stahlfolie setzen.
  5. Erstbewässerung: jedes Panel mit 120 ml besprühen, danach Licht (≥ 1500 lx) gewährleisten.
  6. Nach 7 Tagen ernten, Saatpapier abziehen, neues Sheet einschieben – Filz & Vlies bleiben.

Gesamtkosten (2025): ~ 310 € für 4 m² inkl. Saatpapier für sechs Zyklen.

4. Fallstudie: Podcast-Studio in Zürich (25 m²)

  • Installiert: 5 m² SproutSound-Panels
  • Zeitraum: April 2024 – Februar 2025
  • Ergebnisse:
    • Nachhallzeit RT60 reduziert von 0,62 s auf 0,34 s
    • Ernte: Ø 280 g Microgreens / Woche – gespendet an Mitarbeitende
    • Raum-CO₂ tagsüber Ø −80 ppm wegen Pflanzenassimilation

5. Pro / Contra kompakt

Aspekt Pro Contra
Multifunktion Akustik + Food Tägliches Licht ≥1500 lx nötig
Nachhaltigkeit Recyceltes Denim Papiersheets Verbrauchsmaterial
Energie Kein Strom außer ggf. Pflanzenlicht LED-Grow bei fensterlosen Räumen nötig
DIY-Faktor Werkzeugarm, modul­ar Metall­grundplatte vorausgesetzt
Design Farbige Jeansoptik wählbar Saatstadium optisch karg (2 Tage)

6. Gesundheit & Nachhaltigkeit

  • VOC-frei: Wasserbasierte Kleber, ungebleichte Baumwolle.
  • Feuchtepuffer: Filz nimmt bis 25 % Eigengewicht an Dampf auf.
  • Kreislauf: Denim & Vlies kompostierbar; MgO-Platte mineralischer Bauschutt.

7. Zukunft: Adaptive Living-Acoustics

  • CO₂-abhängiges Bewässern: Sensor gesteuerte Nebeldüsen starten bei hoher Kohlendioxid-Konzentration.
  • LED-Dynamik: Klanggesteuerte Lichtfarbe animiert Panel-Flächen im Takt der Musik.
  • Bioplastik-Filz: Ersatz für Denim aus Pilzmyzel – wächst direkt auf der Wand.

Fazit: Wände, die schmecken & klingen

Das SproutSound Akustikpanel verbindet abfall­basierten Schallschutz mit frischer Ernte – ideal für Studios, Wohnküchen oder offene Büros. Wer Hall reduzieren, Snack-Grünzeug ziehen und nebenbei Textilabfall upcyceln will, bekommt hier ein rundum nachhaltiges DIY-Projekt.